Hallo ihr lieben,
(15.02.2016) WIR HABEN ES GESCHAFFT, das warten in der Bibo letztes Mal hat sich gelohnt, alle Teile sind noch angekommen. Der Rick wollte uns das self contained eigentlich über Postweg zukommen lassen, aber da wir schnell loswollten, gab er uns die Adresse von der Stelle mit der er alles abgesprochen hat und rief dort sogar noch an, dass wir persönlich kommen. Am nächsten Tag sollten wir dann endlich unsere Aufkleber abholen. 😀 Die Neuseeländer sind alle sowas von freundlich, das kann man sich leider in Deutschland nicht vorstellen. Als wir zum Auto kamen, lag in der Spüle frisches Gemüse aus ihrem Garten. Auf dem nächsten Campingplatz im Manukau Holiday Park, parkte gerade als wir gemütlich draußen saßen und frisches Brot mit leckerem Aufstrich und dem frischen Gemüse aßen, ein neuseeländisches Paar neben uns ein. Der Mann kam gleich neugierig zu uns und beäugte, was es leckeres gab und stellte fest, wir seien betrunken, da die leere Weinflasche ebenfalls unseren Tisch schmückte. 😉 (Sie war nur noch ein Viertel voll gewesen, müssen alles einteilen, bei den Preisen.) Jedenfalls plauderten sie ganz nett mit uns und gaben uns gleich ihre Adresse in Taranaki, wir sollen unbedingt Bescheid geben, wenn wir da sind, sie haben eine Gästewohnung und Kühe zum Melken ebenso. 😉
Unser Pippin…
Am nächsten Tag in Papakura haben wir dann ENDLICH unsere Plakette erhalten und mit dieser auch schlechtes Wetter in Form von Dauerregen.
Die Nacht verbrachten wir an einem interessanten Campingplatz in Ramarama, eine Art Bauernhof und schauten Filme.
Am nächsten Tag haben wir das erste Mal unser self contained genutzt im kostenlosen Bruce Pulman Park…in einer Bewertung stand etwas von Polizei die welche warnte und meinte sie sollen gut abschließen…nun ja wir hielten mit unguten Gefühl, aber es war Sturm, Dauerregen und es gab einige Campernachbarn, sodass wir hier blieben und eine Nacht verbrachten in der wir kaum schliefen, da das Auto durch den Sturm wackelte und es richtig kalt wurde (schön, wenn man dann durch nasses Gras in der Nacht zum Klo spazieren muss). Gott sei Dank kam am nächsten Tag unsere Bestellung (ein Pacsafe, dieser dient als Safe fürs Auto, sodass wir unsere Wertsachen zumindest darin verstauen können) in Auckland an, also machten wir einen letzten Halt bei unserem YMCA-Hostel. Wir beide bekamen hier heimische Gefühle, ist schon interessant wie wir Menschen ticken, dies war der Ort, an dem wir in Neuseeland die ersten 11 Tage verbrachten und jedesmal, wenn wir wieder hier sind, fühlen wir uns wie zuhause. 😀 Wir holten unsere Post ab, unsere IRD-Nummern für die Steuer sind endlich gekommen und holten im Shop den Pacsafe ab und danach ging es ab auf den Highway in Richtung Süden, nach Hakanoa, an einen schönen Platz direkt am See.
Hier lockerte es sich so langsam wieder auf, wir kochten und entspannten etwas und am nächsten Morgen (19.02.2016) ging es auf…Richtung Matamata…ins AUENLAND. *strahl* Die Fahrt war schon so wunderbar. Ihr könnt euch diese Landschaft nicht vorstellen, soviel Natur, soviel Grün und Grüntöne, Palmen inmitten von Gras, Laub- und Nadelbäumen, kleine und große Hügel, flaches Land und dann wieder Berge. Und dann noch die vielen Vögel, Kühe und jaaa endlich gab es auch mal Schafe. 😀
Wenn man dies so sieht, kann einem nur das Herz aufgehen und als Herr der Ringe Fan umso mehr, denn wir fuhren die ganze Zeit bereits durchs Auenland. Kein Wunder, dass sich Peter Jackson für dieses wunderschöne Fleckchen Erde entschieden hat.
Eigentlich hatten wir am Samstag die Führung gebucht, da das Wetter nun aber doch so toll war und wir dann Samstag lieber Rotorua und seine heißen Quellen und Geysire ansehen wollten, buchten wir vor Ort um. Keine viertel Stunde später zog sich der Himmel zusammen und ein Schauer kam…meine Laune ging bergab, hab ich doch schon immer davon geträumt hier her zu kommen und nun sollte ich Hobbingen bei Regen erleben…ich wurde zu Golum…aber zum Glück sind wir ja in Neuseeland, denn eine halbe Stunde später lachte die Sonne bereits wieder und unser Abenteuer im Auenland konnte beginnen…. Schon die kleine Fahrt mit dem Bus war einfach schön, ich kann euch gar nicht beschreiben wie glücklich ich in diesem Moment gewesen bin, es schnürte mir regelrecht die Kehle zu. Die Reiseleiterin war auch total dabei und berichtete mit einem riesen Strahlen in den Augen, wie Peter Jackson diesen Ort wählte (seine Frau ist hier aufgewachsen) und als er diesen Ort, der einer Farmerfamilie gehört sah, wusste er genau, dass dies das Auenland werden sollte und sagte alle bereits dafür ausgesuchten Kulissen ab. Er ging zu der Farmerfamilie und berichtete von seinem Vorhaben dies gern als Kulisse für Herr der Ringe nehmen zu wollen, der Vater fragte „Herr der was?“ sein einer Sohn trat ihm ins Schienbein und von da an verhandelten die Söhne mit Peter Jackson. Das Militär hat sogar kostenlos das Land für ihn mit hergerichtet, da er sich dies nicht leisten konnte. Nachdem die Herr der Ringe Trilogie beendet war, sollten die Kulissen laut Vertrag komplett abgerissen werden. Dies war aber durch Unwetter nur teilweise möglich. Es kamen immer wieder Menschen zu der Farmerfamilie, die rausgefunden hatten wo das Auenland gedreht wurde und die Familie führte diese dann an dem noch bestehenden Set umher. Es wurden im Laufe der Zeit immer mehr. Als dann der Hobbit gedreht werden sollte, kam Peter Jackson wieder auf die Farmer zu, diesmal stellten sie die Bedingung Hobbingen komplett neu aufzubauen und auch mit Materialien aufzubauen, die haltbar sind, sodass sie weiterhin Führungen durchführen können und so geschah es. Das Auenland wurde komplett neu aufgerichtet. Das Stück Land gehört nun 50%/50% Peter Jackson und der Familie. Ich nehme mal an, sie haben ausgesorgt. 😉 So nun seht aber selbst. 😀
Wir sind jetzt übrigens klein wie Hobbits und haben Haare auf den Füßen, das war die Bedingung…was solls, bleiben wir eben hier. :p
Meiner Freundin ging es leider am Abend dann immer schlechter, sind an den kostenlosen Platz Horahora, auch direkt an einem Fluss, total idyllisch und haben das erste Mal den Gasherd benutzt. Am nächsten Tag (20.02.2016) ging es dann weiter nach Rotorua. Da es ihr leider immer schlechter ging buchte ich einen Holiday Park, wo wir Strom und ordentliche Einrichtungen haben.
Sie hat sich ausgeruht und ich bin bei herrlichem Wetter in den Kuirau Park. Rotorua liegt in einem der geothermisch aktivsten Gebiete der Erde. Das führt nicht nur dazu, dass man rund um Rotorua Geysire, heiße Quellen und Schlammtöpfe bestaunen kann, sondern die ganze Stadt riecht nach Schwefel, der aus heißen Quellen aufsteigt. Die heißen Quellen wurden bereits von den Maori als natürliche „Kochtöpfe“ vor Ankunft der Europäer genutzt, heute dienen sie vor allem einer großen Kur- und Badeindustrie. Hier im Park brodelt und dampft es wie wild unter der Erde. Es ist echt wahnsinnig, wenn man sieht, was für Kräfte hier unter der Erde herrschen. Ich fand den Park total mystisch, überall Löscher wo es blubbert, dampft und…stinkt…ich musste an meinen Chemielehrer Herrn Ternes denken, der mit uns das Knallgas Experiment gemacht hat und meinte…es stinkt nach Ananas und faulen Eiern…ich habe damals schon keine Ananas gerochen und auch hier riecht der Schwefel einfach nach…Pups…. Witzig, die Leute leben hier und haben immer dieses frische Lüftchen in der Nase…da brauch man sich keine Sorgen um das richtige Parfüm zu machen. *kicher* Jedenfalls war der Park sehr interessant.
Heute (21.02.2016) bin ich nochmal allein losgestiefelt zu den Government Gardens. Die Anlage ist direkt am alten Badehaus gelegen und hat einen schönen Rosengarten. Ich bin einfach langgeschlendert und habe die schöne Natur begutachtet, bis ich dann den Lake Rotorua erreichte. Natur pur, viele Schwäne, vor allem schwarze (habe ich vorher noch nie gesehen), tolle Landschaft, Ruhe, ich weiß auch nicht, ich hab mich total wohl gefühlt, so frei.
Ich bin dann hier noch in einen Thermal-Pool gestiegen. Hat leicht gestunken *grins* und die Haut fühlte sich danach total seltsam an. Mal sehen ob es meinen Gelenken jetzt jugendliche Leichtigkeit verschafft. 😉 *kicher*
Das wars erstmal wieder von uns. Den Tongariro Crossing haben wir nun verschoben und wissen noch nicht so recht wie es weitergeht. Der Job ruft ja. 🙂